Ein Wochenende im Zeichen des Nachwuchsfußballs wurde am vergangenen Freitag durch eine Podiumsdiskussion im Liveclub Titanic eingeläutet. Für den Austausch zum übergeordneten Thema „Fußball im Wandel der Zeit – Herausforderungen und Chancen im deutschen Profi- und Amateurfußball“ hatten sich einige bekannte Fußballgesichter und die Organisatoren des VEKA-Junior-Cups zusammengefunden.
Das U14-Turnier, zu dem auch in diesem Jahr wieder 14 (Profi-)Nachwuchsmannschaften angereist waren, feierte seinen 10. Geburtstag und das bedeutete für das Organisationsteam um Ingo Lackmann und Angelo Daut, eine besondere Rahmenveranstaltung zu planen.
Diskussionsmoderator Ralf Bosse (Radio WAF und Sport1) durfte Heiko Butscher als NLZ Leiter VfL Bochum und ehemaligen Bundesliga-Profi, Ingo Schlösser als U14-Trainer beim VfL Wolfsburg und ehemaligen Bundesliga-Profi, Mirko Slomka als Bundesligatrainer, u.a. bei Schalke 04 und Hannover 96, und Angelo Daut als Leiter Scouting beim VfL Bochum auf dem Podium begrüßen.
In zwei Blöcken wurden vor allem die „Probleme im deutschen Fußball auf allen Ebenen“ lebhaft debattiert. Während im ersten Block die Situation innerhalb der Bundesliga-Vereine und der Nationalmannschaft in Bezug auf die Förderung junger Spieler fokussiert wurde, ging es im zweiten Block um die Idee „Nachwuchs-Leistungs-Zentrum“, die den Weg vom Jugend- zum Profispieler innerhalb des Vereins erleichtern bzw. ebnen soll.
Der allgemeine Tenor der Talk-Runde war dabei deutlich zu erkennen: Der deutsche Fußball – und dafür zieht beispielsweise Mirko Slomka alle Vereine in die Verantwortung – muss wieder junge Profi-/Nationalspieler „produzieren“, man brauche wieder Persönlichkeiten, „Typen“ und Qualität. Jungen Spielern solle Vertrauen geschenkt werden, sie müssten Spielpraxis erhalten und Verantwortung auf dem Platz übernehmen. Und dabei sei es wichtig, dass alte Tugenden des Fußballs mit neuen Entwicklungen/Einflüssen kombiniert werden (so Ingo Schlösser), um das Miteinander; die Unterstützung des Neben-, Vorder- und Hintermanns wieder zu fokussieren.
Heiko Butscher erläuterte hierzu die Herangehensweise im eigenen Verein: „Jeden Montag spielen bei uns die Spieler gegeneinander, die am Wochenende nicht eingesetzt wurden. Und darunter sind auch U19-Spieler.“ Mirko Slomka konnte diese Spielerausbildung bzw. -förderung nur befürworten: „Das Spiel ist eh das beste Training!“
Derzeit habe die Nationalmannschaft an Fans verloren, so Angelo Daut. Die Vielzahl an Scouts, Ausstattern, wie Nike, Adidas und Puma, sowie weiteren Vertretern nicht-teilnehmender Vereine, die wieder beim Veka-Junior-Cup aufgeschlagen sind, macht die Zukunft des Fußballs spannend. Wir als Fans des Mannschaftssports können nur hoffen, dass der deutsche Fußball und insbesondere die Mannschaft von Trainer Hansi Flick wieder an „Typen“, an ein „Ich für Dich und Du für mich“ (Zitat Mirko Slomka) und an Qualität gewinnt.
Noch ein paar Eindrücke: